IPv4-Adressen für größere Netzwerke zu bekommen ist heutzutage ein echtes Problem, wie man nach einem Bericht von Heise auch beim 71. RIPE-Meeting feststellen musste.
Der Wunsch nach Lockerung der strikten Vergabebeschränkungen der letzten IPv4-Adressen sorgte nämlich auch auf dem 71. Treffen des Réseaux IP Européens (RIPE) in Bukarest für hitzige Diskussionen.
Seit gut drei Jahren vergibt die europäische IP-Adressverwaltung (RIR, Regional Internet Registry) RIPE nur noch einmalige Mindestzuteilungen aus dem IPv4-Reservepool.
Aber ein /22-Block mit seinen 1024 IPv4-Adressen seien gerade für kleine Unternehmen ohne große Adressreserven viel zu wenig. Deshalb beschwerte sich jetzt Radu-Adrian Feurdean vom französischen Mobilfunkanbieter Coriolis.
Die Region Europa habe aktuell nach Afrika nach wie vor die größten Reserven, meint Feurdean. Deshalb sei es auch falsch, dass das RIPE die so genannte letzte Meile strikter regele als alle anderen regionalen IP-Adressverwalter.
Feurdeans Hauptargument ist dabei, dass kleine Unternehmen oder Newcomer, die nicht auf Reserven aus den fetten Jahren zurückgreifen könnten, durch diese Vergabepraxis benachteiligt sind.
Mitglieder mit tiefen Taschen griffen ganz einfach auf den alten Trick zurück, sich über Unternehmensneugründungen zusätzliche Zuteilungen zu beschaffen. Der Fairness halber solle in Zukunft jedes Mitglied mit echt knappem Adressbestand (weniger als ein /20-Block) auch mehrfach Minimalzuteilungen beantragen können, und zwar jeweils nach 18 Monaten.
Das können noch fünf spannende Jahre werden, bis es dann 2020 endgültig keine IPv4-Adressen mehr gibt.