Seit der Einführung der DSGVO gibt es viele Dinge die man beachten muss, will man eine Website erstellen und damit nicht in teure Abmahnfallen geraten. Eine der durch die Berichterstattung über dubiose Abmahnwellen bekannten Probleme, sind die google Fonts. Wir möchten das Sie verstehen wo überhaupt das Problem liegt, wie Sie testen können ob Ihre Webseite betroffen ist – und – wie Sie als Avada Nutzer das Problem mit dem setzen einer einzigen Option beheben können.
Wofür werden google Fonts benötigt, welchen Zweck haben diese?
Wenn Sie eine Webseite besuchen, können auf Ihrem Monitor nur Schriftarten gezeigt werden, die auch auf Ihrem PC installiert sind. Der Designer der Webseite, hat aber den Wunsch die Webseite „hübsch“ zu gestalten, er möchte daher vielleicht Schriftarten verwenden, die nicht auf jedem PC immer installiert sind. Nimmt er nun aber eine andere Schriftart, die bei Ihnen nicht installiert ist – wählt ihr PC einfach eine andere.
Problem: Die Webseite sieht dann ganz anders aus, als vom Designer oder Webseiten Besitzer geplant, eventuell verrutschen sogar Inhalte.
Google ist vor vielen Jahren auf die tolle Idee gekommen, einen Server zur Verfügung zu stellen, auf welchem viele Tausend Schriftarten bereit liegen. Somit konnten die Designer/Entwickler einfach eine Schrift von diesem Server wählen und im Quellcode der Seite festlegen, das der Browser sich die Schriftart vom Google Server laden soll – sie wird also bei jedem Besucher korrekt angezeigt, ohne das diese auf dem PC des Besuchers installiert sein muss. BÄM! Das war klasse!
Warum ist das nun ein Datenschutz – Problem?
So ziemlich alles was es im Internet gibt, wird auf Servern gespeichert. So auch jede Webseite, jedes Bild, jeder Text. Wenn jemand eine Webseite besucht, logt ein Server diesen Zugriff mit – schon alleine um Fehler zu protokollieren, aber auch zu sehen wenn bestimmte Aufrufe Probleme bereiten, schädliche Auswirkungen haben oder zur strafrechtlichen Nachverfolgung „böser“ Besucher (Hacker).
Wenn nun Ihre Webseite beim Besuch von Herrn Mustermann die Schriftart vom google Server läd, dann steht in den Log Dateien des Google Servers automatisch, dass Benutzer x (also in diesem Fall Herr Mustermann) mit einer bestimmten IP Adresse, Bildschirmauflösung, Betriebssystem und sogar mit welchem Browser – auf Ihrer Webseite war und damit vom google Server die Schriftart geladen wurde.
Somit haben Sie als Webseiten Betreiber ungewollt dafür gesorgt, das google diese Daten über den Besuch Ihrer Seite erhält… sie haben sozusagen Besucherdaten an Dritte (google) weiter gegeben. Und genau dies ist seit der DSGVO nicht mehr ohne Einwilligung des Besuchers erlaubt.
Um zu erklären warum diese Logs ein Problem sein könnten: Wenn ein Großteil aller Webseiten die Daten ihrer Besucher an den google Server schickt – dann kann google genau sehen wonach der Besucher mit der IP xyz gesurft ist, was er gesucht hat, wofür er sich interessiert, wo er was gekauft hat – und das alles ohne das er selbst überhaupt goolezu benutzen oder mit deren AGB einverstanden zu sein – dies wird dann ein Problem.
Also wie löst man das Problem?
Eine Lösung wäre auf google Fonts komplett zu verzichten, Schriftarten (immer die Lizenzen und Nutzungsrechte beachten) immer selbst auf den eigenen Webspace legen und einbinden. Dies kann einiges an Aufwand bedeuten und grade Webseiten Betreiber die nicht selbst über Programmierkenntnisse verfügen, tun sich hiermit häufig schwer.
Wenn Sie bei einer WordPress Webseite das Template AVADA verwenden, haben Sie es richtig einfach! Im Mai 2018 (in Kraft treten der DSGVO) hat Avada ein neues Feature eingebaut um es den Nutzern besonders leicht zu machen. Sie aktivieren eine einzige Option und schon läd Avada alle vom Template genutzten Google Schriftarten vom google Server herunter, speichert Sie in Ihrem Hosting Account und bindet die Schriftarten Files local ein.
Wenn nun Herr Mustermann Ihre Webseite aufruft, müssen die Schriftarten nicht mehr von google Server geholt werden, sondern liegen in Ihrem Account, wo auch die anderen Files Ihrer Webseite und Bilder gespeichert werden – es gehen keine Besucherdaten mehr hierfür an google raus.
Ist damit jedes google Font Problem gelöst?
NEIN! Wichtig: Oft setzen installierte Plugins, die Sie z.B. für Formulare, Social Media, Tabellen, Slider, oder ähnliches verwenden – ebenfalls google Fonts extern ein und Avada kann dies nicht in jedem Fall vermeiden – Avada kann nur die vom Template selbst genutzten Schriftarten verwalten und local einbinden!
Wie kann ich prüfen, ob ich ein google Font Problem habe?
Wir sind erecht24 Partner aus Überzeugung und so können wir Ihnen den kostenlosen Scanner von eRecht24 guten Gewissens empfehlen.
https://www.e-recht24.de/google-fonts-scanner
Scrollen Sie auf der Seite etwas herunter, bis zu dieser Stelle:
Dort geben Sie Ihre Domain / URL ein. Wir nutzen hier als Beispiel unsere Domain „suleitec.de“. Klicken Sie dann auf „Jetzt Website prüfen“ und warten Sie einen kleinen Moment, damit Ihre Webseite geprüft werden kann.
Danach zeigt das Tool Ihnen an, ob es ein google Fonts Problem mit Ihrer Webseite gibt. Übrigens: Als eRecht24 Premium Mitglied, stehen Ihnen noch weitere Tools zur Verfügung, denn die google Fonts sind bei weitem nicht das einzige Problem!
Wir hoffen diese Erläuterung hilft Ihnen das eigentliche Problem mit den google Fonts besser zu verstehen und zumindest als Avada Nutzer mit 1-2 Mausklicks einer Abmahnfalle zu entkommen.
WICHTIG: Wenn Sie eine „rechtliche“ und „rechtlich korrekte Formulierung“ wünschen, können Sie dies gerne unter oben stehendem eRecht24 Link nachlesen. Unsere Erklärung zielt darauf ab, das auch Webseitenbetreiber mit weniger Fachwissen verstehen, was es mit der Problematik auf sich hat und worum es bei diesem Thema überhaupt geht.